Am Anfang steht ein Wir. Eine kleine Philosophie der Geburt

Mit jeder Geburt kommt neue Bedeutung, neuer Sinn, neue Initiative auf die Welt. Man kann angesichts der Geburt nicht einfach so weitermachen wie zuvor, weil die Geburt aufrüttelt, auffordert, aufruft. Im Angesicht der Geburt realisiert man, dass ohne die Bereitschaft, sich auf das Kind einzulassen, es keine Zukunft gäbe. Ohne diese Verantwortungsübernahme anderer hätten wir selbst nicht überlebt. Und so verweist die Geburt auf die Beziehungshaftigkeit allen Lebens, sie verweist darauf, dass jeder geborene Mensch sich fraglos seiner Welt überlässt und die Welt empfänglich bleiben muss für die Bedürfnisse des anderen. Die Geburt ist Sinnbild dafür, dass kein Mensch ohne ein Wir sein kann. Über die Bedeutsamkeit der Geburt nachzudenken verweist daher unweigerlich auf das Grundlegende menschlicher Existenz.