Hyperbilirubinämie – wer schaut noch auf das Kind?

60 bis 70 Prozent aller reifen, gesunden Neugeborenen erleben eine mehr oder weniger ausgeprägte Hyperbilirubinämie. Je nach Ausprägung kann sie Ausdruck physiologischer Anpassungsprozesse sein oder den Beginn einer schweren Erkrankung anzeigen. Werden die Neugeborenen im Lebensalter von 48 bis 72 Stunden nach der Geburt entlassen, befinden sie sich in einer sehr labilen Phase, in der sich das Stillen noch einspielen muss und der Bilirubinwert erst zu steigen beginnt. Eine weitere Überwachung aller Kinder ist also unerlässlich. Und zwar so lange, bis die Gefahr für eine schwere Hyperbilirubinämie vorüber ist. Denn jede Verzögerung gerät zum Nachteil der Kinder! Rein theoretisch sind wir dafür in unserer Gesundheitsversorgung auch gut aufgestellt. Doch wie sieht es in der Praxis aus? In ihrem Vortrag berichtet Christiane Borchard über bereits bestehende Defizite und stellt praxisnahe Lösungen vor, die Hebammen zeitnah umsetzen können.